Webwecker Bielefeld: Fleisch ohne Gammel (20.09.2006)

Fleisch ohne Gammel (20.09.2006)



Tonnenweise sichergestelltes Döner- und Entenfleisch sowie mehrere hundert Kilo Wildfleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum verderben Verbrauchern mal wieder gehörig den Appetit: Die Min­desthaltbarkeit im aktuellen Gammelfleischskandal war teilweise um vier Jahre überschritten. »Auch wenn in diesem Fall überlagertes Fleisch wenigstens teilweise vor dem Verzehr aus dem Verkehr ge­zogen werden konnte, reichen die beste­henden Kontrollen und Sanktionen offensichtlich nicht aus, kriminelle Machenschaften von Fleischhändlern zu unterbinden«, kritisiert die Verbraucherzentrale NRW. Angesichts der immer wiederkehrenden Vor­kommnisse sei eine effizientere Lebensmittelüberwachung dringend geboten.

Bei schlechtem Geruch, fahler Farbe und veränderter Konsistenz sollte gekauftes Fleisch zum Händler zurückgebracht werden. Augenscheinliche Mängel sind darüber hinaus beim Ordnungs- oder Veterinäramt zu melden.

Bei Fleischwaren handelt es sich um empfindliche, leicht verderbliche Lebensmittel, die eine sorg­same Behandlung erfordern: Schnitzel, Brust und Braten dürfen nicht lange ungekühlt bleiben, müssen also nach dem Kauf sofort verarbeitet werden oder in den Kühlschrank wan­dern. Rohes Fleisch darf nicht mit anderen Lebensmitteln, die roh verzehrt wer­den, in Berührung kommen. Hände, Arbeitsflä­chen und Geräte sollten nach dem Hantieren mit der rohen Ware Fleisch sorgfältig gewaschen werden.

Fleisch stattdessen im­mer gut durchbraten und garen, meint die Verbraucherzentrale. Wer mögliche Infektionen und Fleisch­vergiftungen vermeiden will, sollte auf den Verzehr von rohem Fleisch – wie Mett und Tatar – verzichten.

Antworten zur Herkunft und Quali­tät von Fleischprodukten sind zwar nicht in jedem Fall zu­frie­den stellend. Kritische Konsumenten unterstreichen mit ihrer Nach­frage jedoch ihren Bedarf nach mehr Transparenz und Si­cherheit. So wächst der Druck auf Handel und Hersteller, aussa­gefähige Informationen bereit zu stellen.

Prüfzeichen wie das anerkannte QS-Siegel (Qualitätssicherungssystem für Fleisch, Obst und Gemüse) oder Bio-Zeichen sind Garanten für zusätzliche neut­rale Kontrollen und leisten damit einen Beitrag zur erhöhten Lebensmittelsicher­heit.

 

Weitere Informationen zum Thema Fleisch bietet die Verbraucherzentrale NRW im Internet unter www.vz-nrw.de/fleisch-und-gefluegel und telefo­nisch dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr unter der Rufnummer (02 11) 38 09 - 202.