Webwecker Bielefeld: schulzeseptember01

Bielefeld braucht eine neue Spitze und eine andere Mehrheit (08.09.2004)



Bielefeld habe in den nächsten Jahren große Veränderungen vor allem durch den demografischen Wandel zu bewältigen, sagt Inge Schulze, Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen. Dabei werde die ehrenamtliche Mitwirkung von vielen Menschen benötigt, um notwendige Angebote und ein solidarisches Miteinander zu erhalten. Demographischer Wandel hat viele Aspekte, vor allem aber wird die BewohnerInnenstruktur älter. Daraus ergeben sich für Inge Schulze ein Bündel von Konsequenzen: So müsse in der Stadt Tempo 30 eingeführt werden, mehr seniorengerechte Wohnungen mit Anbindung an den ÖPNV geschaffen werden.

Bielefeld müsse aber auch verstärkt in den Wettbewerb um junge Menschen eintreten. Das Ehrenamt müsse gestärkt werden. Mit dem Beitrag von Inge Schulze setzt der WebWecker eine ganze Reihe von Kolumnen im Vorfeld der Kommunalwahl am 26. September 2004 fort. Wöchentlich äußern sich kommunale SpitzenpolitikerInnen im Wechsel. Wofür treten die SpitzenkandidatInnen ein? Bereits veröffentlichte Kolumnen lesen Sie hier












Ein Beitrag von Inge Schulze

Politik wird von Menschen für Menschen gemacht. Ich halte es für notwendig, Sie nicht nur vor Wahlen über die Ziele und aktuellen Entscheidungen der politischen Gremien zu informieren. Ich werde mich als Oberbürgermeisterin bemühen, in einen kontinuierlichen Dialog mit Ihnen zu treten und Sie stärker in politische Entscheidungsfindungen einzubeziehen. Denn Politik findet nicht nur im Rathaus statt!

Wir haben in den nächsten Jahren große Veränderungen vor allem durch den demografischen Wandel zu bewältigen. Dabei werden wir die ehrenamtliche Mitwirkung von vielen Menschen benötigen, um notwendige Angebote und ein solidarisches Miteinander in unserer Stadt zu erhalten. Das kann nur gelingen, wenn wir die Lösungsalternativen mit den Mensche, die sie betreffen, intensiv diskutieren. Das zu tun verspreche ich Ihnen als Oberbürgermeisterin.

Im Folgenden möchte ich Ihnen meine Überlegungen zur Gestaltung des demografischen Wandels und der Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement vorstellen.



1. Den demografischen Wandel gestalten – Die Belange von Senior/innen und jungen Familien stärker berücksichtigen

Auch unsere Stadt wird in absehbarer Zeit einem gravierenden demografischen Wandel unterworfen sein: Bielefelds Einwohnerzahl wird ab dem Jahr 2015 kontinuierlich sinken und gleichzeitig wird der Anteil der älteren Menschen stark steigen. Diese Entwicklung erfordert bereits heute neue Weichenstellungen. Die notwendigen Entscheidungen müssen ressortübergreifend eingeleitet werden. Hierbei ist die bereits bestehende Stabsstelle bei der Stadtverwaltung eine gute Voraussetzung. Denn der demografische Wandel erfordert Veränderungen in vielen Bereichen.

Verkehrspolitik ändern
Die Ausrichtung der Verkehrswegeplanung auf die Bewältigung des Spitzenverkehrs muss beendet werden. Wir benötigen keine neuen Straßen mehr. Der Stadtverkehr kann nur durch Einführung von Tempo 30 für alle Menschen sicherer gemacht werden.

Der ÖPNV muss so weiter entwickelt werden, dass Quartiersbusse auf kurzen Wegen erreichbar sind. Dazu sind geringe Abständen zwischen den Haltestellen notwendig. Die Einführung von Bedarfshaltestellen ist zu prüfen.