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»Sucht hat immer eine Geschichte« (20.10.2004)







Die Tagung der ›Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen‹ findet von Montag, 8. November, bis Mittwoch, 10. November, in der Stadthalle Bielefeld statt. Die Tagung steht im Spannungsfeld von aktueller Politik, von Erfahrungen und von wissenschaftlichen Ergebnissen. Kooperationspartner der Tagung sind unter anderem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), die Bertelsmann-Stifung und die Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Mit über 50 Ausstellern wird die Fachkonferenz gleichzeitig zur größten Messe suchtpräventiver Aktivitäten.

Neben der Tagung in der Stadthalle stellt die ›Fachstelle für Suchtvorbeugung‹ des Bielefelder Vereins Drogenberatung im Jugendgästehaus Tor 6 aus. Die Fachstelle bietet direkte Hilfe an, gleichzeitig plant, realisiert und vernetzt sie präventive Aktionen und Projekte in Bielefeld. (WebWecker berichtete). Gezeigt wird die Landesausstellung ›Sucht hat immer eine Geschichte‹. Eben diese Geschichte fängt nicht mit der Einnahme einer Substanz an und hört nicht mit dem Absetzen auf.

Sucht ist ein komplexes Phänomen. Es gibt nicht die eine Ursache, die zur Sucht führt. Vielmehr gibt es ein Ursachenbündel, in dem biologische, psychische und soziale Faktoren eine Rolle spielen. Dabei werden je nach theoretischem Hintergrund unterschiedliche Faktoren in den Mittelpunkt gestellt.

Hoher Alkoholkonsum oder Suchtkrankheit in der Ursprungsfamilie finden sich häufig in den Lebensgeschichten Abhängiger, ebenso Gewalterfahrungen wie sexueller oder psychischer Missbrauch. Das Erziehungsklima hat einen Einfluss auf die Gefährdungspotenziale, beispielsweise das Ausmaß von Unterstützung und Vernachlässigung sowohl in der Kindheit als auch in der Jugend.

Geboten wird neben vielen Informationen ein Selbsttest zum Suchtverhalten, ein Lexikon der Süchte und Drogen und die Wiederentdeckung der Sinne. Die Ausstellung macht ernst, nähert sich dem Thema aber auch spielerisch. Auch spezifischere Themen haben ihren Platz in der Ausstellung, beispielsweise ›Frauen und Sucht‹ und die Probleme von Co-Abhängigkeit. Die Ausstellung richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern, professionell mit Erziehung Beschäftigte und natürlich weitere Interessierte.


Ein Leitfaden zum Thema Sucht ist hier als PDF herunterladbar (1,5 MB).

An der Tagung können alle Interessierten teilnehmen. Eine Anmeldung bis zum 1. November ist erforderlich, die Teilnahmegebühr beträgt 70 Euro, für Studierende ermäßigt 15 Euro.

Am Montag, 8. November, tritt um 19.30 Uhr in der Stadthalle das Theaterkabarett Trommelfeuer auf, dabei ist freier Eintritt, Interessierte sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen, Anmeldung und das Tagungsprogramm unter: www.dhs.de

Die Ausstellung ›Sucht hat immer eine Geschichte‹ ist vom 3. bis 12. November im Jugendgästehaus, Tor 6, Hermann-Kleinewächterstr. 1, zu sehen. Die Ausstellung ist von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. An den Tagen der DHS-Fachtagung ist die Ausstellung bis 20 Uhr geöffnet. Für Gruppen und Schulklassen werden gesonderte Führungen angeboten, Anmeldungen bitte bei: Ursula Castrup, Fachstelle für Suchtvorbeugung, fon: 0521-9678060, mail: suchtvorbeugung@drobs-bielefeld.de
Nachmittags sind noch Gruppentermine frei