Webwecker Bielefeld: kartoffel02

Kartoffel ahoi (Teil 2)



Kleiner Qualitätstest

Das kann jeder selbst prüfen. Beide Hälften einer rohen Kartoffel sollten beim Aneinanderreiben zusammenhaften und am Rand Schaum bilden. Wird ein Kartoffelschnitz gedrückt, darf kein Wasser austreten. Eine gekochte Kartoffel, die innen hart bleibt, während sie außen schon fast zerfällt, ist keine tolle Knolle und nicht lagerfähig.


Am liebsten bio

Über Geschmack lässt sich streiten. Aber bei Bio-Kartoffeln sind sich auch Experten einig: Die schmecken besser. Das liegt unter anderem daran, dass sie weniger Nitrat enthalten, also mehr Geschmack. Synthetischer Mineraldünger, der die Einlagerung von Nitrat fördert, ist im Öko-Landbau tabu. Genauso wie chemische Pflanzenschutzmittel.

Einziger Nachteil: Das macht die Bio-Knolle etwas teurer. Denn der Anbau ohne Chemie ist mühsamer. Statt mit synthetischem Stickstoff zu düngen, pflanzt der Bio-Bauer auf dem Acker erst mal Leguminosen an. Diese reichern den Boden mit natürlichem Stickstoff an. Gegen Unkraut hilft auf dem Bio-Hof nur Hacken. Dafür verwendet aber auch der Öko-Bauer Hacken und Striegel, die sich an den Traktor anhängen lassen.


Kartoffel-Steckbriefe

Agria
steht in der Beliebtheitsskala ganz oben. Kein Wunder: Geschmacklich überdurchschnittlich gut, verfärbt sie sich weder an der Luft noch beim Kochen. Diese Kartoffelsorte speichert wenig Nitrat ein, bildet aber viel Vitamin C. Sie gehört zu den vorwiegend Festkochenden und ist damit in der Verwendung ein Allrounder. Meist groß, hat Agria eine genetzte, gelbliche Schale und gelbes Fleisch.

Ditta
hätte bei einem Kartoffel-Schönheitswettbewerb Chancen auf den ersten Platz. Die ovalen Knollen sind sehr regelmäßig geformt, ihre genetzte Schale ist gelblich, das Fleisch zartgelb. Geschmacks-prüfer ordnen sie der mittleren Speisequalität zu. Ditta ist festkochend, bleibt also auch beim Kochen schön und platzt nicht auf. Für Salate, Pellkartoffeln und Gratins ist sie genau die Richtige.

Rosara
fällt aus der Reihe, denn sie bedeckt ihren gelben Körper mit einem glatten roten Mantel. Da macht es sich besonders gut, wenn sie ungeschält auf den Tisch kommt: beispielsweise als Folien-, Ofen- oder Pellkartoffel. Dabei ist diese Liebhaberknolle aber offen für alle möglichen küchentechnischen Veredelungsformen, denn sie zählt zu den vorwiegend festkochenden Sorten.

Karlena
ist ziemlich rund und kann ganz schön groß werden. Wer Knödel, Gnocchi, Püree, Suppen, Reibekuchen oder Kroketten mag, wird diese mehlig kochende Knolle zur Lieblingskartoffel wählen. Sie eignet sich zum Raspeln, Stampfen und Pürieren. Eintöpfe werden mit dieser besonders stärkehaltigen Sorte wunderbar sämig. Karlena lässt sich gut lagern, schmeckt aber direkt nach der Ernte am besten.

Linda
sahnt bei Kartoffelverkostungen gerne erste Preise ab. Das Fleisch dieser länglichen und relativ kleinen, festkochenden Knolle ist tiefgelb und wird auch beim Kochen nicht dunkler. Roh und geschält verfärbt sie sich an der Luft relativ schnell. Wie die Agria enthält sie reichlich Vitamin C, lässt sich gut lagern und entwickelt im Frühjahr, viele Monate nach der Ernte, ihr bestes Aroma.

Nicola
gehört zu den bekanntesten Kartoffelsorten. Sie ist ein Frühentwickler, also bei den ersten Knollen, die im Frühjahr als Importware zu haben sind. Für ihr Aroma gelobt, schmeckt sie am besten in den Wochen nach der Ernte und eignet sich weniger zum Einlagern. Wer an herzförmigen Kartoffeln Freude hat, sollte sich bei der Nicola umsehen. Da kommt der Zwiewuchs öfters vor.

Quelle: Schrot & Korn Ausgabe 9/2004. Die Website des Naturkost-Magazins Schrot & Korn bietet bewussten Genießern ein umfangreiches Archiv mit allen Texten der S&K, außerdem zahlreiche Rezepte und aktuelle Informationen aus den Bereichen Naturkost und Naturwaren: www.naturkost.de

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