Webwecker Bielefeld: weihnachtsmarkt01

Lauter die Glocken nie klingen (23.11.2004)





Weihnachten im Paris des 19. Jahrhunderts




Na ja, zumindest ist schon der erste Schnee gefallen. Denn seit einer Woche sind die Buden in der Innenstadt schon aufgebaut, am Montag ist der Startschuß gefallen, oder sollte es besser heißen: die Glocke geläutet? Der Bielefelder Weihnachtsmarkt jedenfalls ist offen, knapp drei Monate, nachdem die ersten Lebkuchenherzen und Marzipanbrote in den Supermärkten auf Käufer warteten.

Und da Weihnachten immer ein großes Wohlfühl-Geschäft ist, bleibt der Markt gleich bis 30. Dezember auf. Nur am eigentlichen Weihnachten vom 24. bis 26. Dezember ist er zu, da sitzen die Verkäufer selbst unterm Baum.

Der Bielefelder Weihnachtsmarkt in seiner gegenwärtigen Form findet bereits zum 25.Mal statt, ist also zumindest in diesem Jahr eine runde Sache. Über die Ursprünge eines Weihnachtsmarktes in Bielefeld schweigen sich die alten Urkunden aus. Es scheint tatsächlich so, dass erst Ende des 19. Jahrhunderts einige Händler mit Weihnachtsdingen auf dem Alten Markt zu finden waren.

Einen Weihnachtsmarkt als zusammenhängende Veranstaltung gab es nach Recherchen des Stadtarchivs erst nach dem ersten Weltkrieg. Damals versammelten sich die Weihnachtsfans bei Glühwein in der Straße Am Bach. Nach dem zweiten Weltkrieg dauerte es erst wieder eine Weile, bis die Kaufkraft und Kauflust Weihnachten zu einem saisonalen Sinn- und Kauferlebnis machten. Der vom Bielefelder Schausteller Ewald Robrahn organisierte Weihnachtsmarkt fand seine Bleibe auf dem Altstädter Kirchplatz. Ende der 70er Jahre kaufte der Bielefelder Kaufmann Fritz Oberwelland einige Holzhäuschen, ließ sie auf dem Alten Markt aufbauen und vermietete diese dann an Schausteller und Markthändler.

1980 übernahm der gerade gegründete Verkehrsverein Bielefeld die Initiative, erwarb seinerzeit 40 weitere Teutoburger-Fachwerk-Holzhäuser und entwickelte den Bielefelder Weihnachtsmarkt so wie man ihn heute kennt. Er zieht sich mit nahezu 100 Ständen von der Bratwurst bis zur Zipfelmütze durch die Altstadt und die Bahnhofstraße, die an sich mit ihrer Architektur nicht gerade warme Gefühle aufkommen lässt. Zu den Ständen kommt ein wechselndes Rahmenprogramm, festliche Beleuchtung und vier große Weihnachtsbäume in der City.

Für den Bielefelder Weihnachtsmarkt insgesamt ist heute die Bielefeld Marketing GmbH verantwortlich. Er erteilt Wünschen, den Markt noch früher im Jahr beginnen zu lassen, eine Absage: »Ein Beginn vor Totensonntag, wie in anderen Großstädten üblich, ist mit uns aber nicht zu machen«.


Der Weihnachtsmarkt ist bis zum 30. Dezember täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet, Ausnahme: 24., 25., 26. Dezember.

Besondere Angebote: Kinderkulturwinter im Zelt am Leineweber-Brunnen verschiedene Programme zwischen dem 27. November und 19. Dezember

Karitativer Weihnachtsmarkt auf dem Jodokuskirchplatz am 4. und 5. Dezember

Winterkino-Open-Air am 5. Dezember auf dem Süsterplatz

Weihnachtsmarkt des Lions Clubs Bielefeld-Sennestadt in Kooperation mit Radio Bielefeld zugunsten karitativer Projekte vom 10. bis 12. Dezember auf dem Süsterplatz

Darüber hinaus sorgt die Bielefeld Marketing beispielsweise auch gemeinsam mit dem Einzelhandelsverband Ostwestfalen-Lippe dafür, dass Bielefeld-Besucher an den Adventssamstagen ihre Einkäufe im PaketBus auf dem Jahnplatz deponieren können. Mit dem 9-Uhr-Tagesticket von moBiel kommt man darüber hinaus preiswert und bequem in die Bielefelder City und wieder zurück.

Alle Informationen zum Bielefelder Weihnachtsmarkt, das komplette Programm, Informationen zum 9-Uhr-Tagesticket gibt es im Internet unter www.bielefeld.de
Das Programmheft ist darüber hinaus in der Tourist-Information der Bielefeld Marketing GmbH im Neuen Rathaus kostenlos erhältlich.