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22 weitere Ganztagsgrundschulen ab Herbst (19.01.2005)



Zum Schuljahr 2003/2004 ging es mit zwei Grundschulen los, im laufenden Schuljahr kamen neun hinzu, ab dem kommenden Schuljahr nochmals 22: Die Offene Ganztagsgrundschule boomt in Bielefeld. Ab Herbst werden dann 33 Grundschulen ein Nachmittagsangebot machen.

Die Verwaltung hatte in den vergangenen Monaten alle Grundschulen befragt, ob sie Interesse an der Einrichtung eines Nachmittagsbereich haben. Von 22 Schulen kam eine positive Rückmeldung. Damit wird sich das Angebot ab August 2005 nochmals erheblich ausweiten: Im Moment sind bielefeldweit 659 SchülerInnen in 26 Gruppen an 11 Schulen beteiligt, demnächst werden es über 70 Gruppen sein. Der Jugenhilfeausschuss stimmte in seiner Sitzung in der vergangenen Woche zu. Nun müssen die Schulen jeweils ein Konzept bei der Bezirksregierung in Detmold einreichen.

Die Nachmittagsangebote werden zunächst parallel zum Regelangebot gemacht: Die SchülerInnen und Eltern können also wählen, ob sie das Nachmittagsangebot wahrnehmen. Die laufende Finanzierung ist zunächst durch eine Mischkalkulation gesichert: Ein Teil des Geldes kommt vom Land, die Stadt muss einen jährlichen Anteil von 410 Euro pro Kind und Jahr zahlen. Diesen Betrag will sich die Stadt durch Elternbeiträge zurückholen.

Bevor die Schulen an den Start gehen, sind Umbaumaßnahmen notwendig: Eine Kantine für die Essensversorgung ist einzurichten, eventuell weitere Räume für den Nachmittagsbereich zu gestalten. Die Investitionsmaßnahmen werden zum großen Teil vom Bund getragen, hier muss die Stadt einen zehnprozentigen Eigenanteil tragen. Die Stadt geht zur Zeit von maximal gut 700.000 Euro Eigenanteil aus, vom Bund sollen 7 Millionen Euro beantragt werden. An einzelnen Schulen gibt es noch Probleme, zusätzliche Fläche zu schaffen: So hat beispielsweise die Buschkampschule in Senne nicht genügend Platz. Dort wird wahrscheinlich ein Neubau für 420.000 Euro entstehen müssen, um Raum für drei Nachmittagsgruppen zu bieten. Ähnlich die Situation in der Grundschule Hillegossen und der Eichendorfschule: Dort will man Nachmittagsgruppen, aber es fehlt der Raum. Wie der realisiert werden kann, ist allerdings noch nicht klar.

Nach einigen Startschwierigkeiten ist der Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule inzwischen politischer Konsens zwischen den Ratsparteien. Sie wollen das Angebot auch in den nächsten zwei Jahren ausbauen. Bleibt die Frage, was mit den Hortangeboten passiert. »Die derzeitige Hortkapazität in Bielefeld deckt die Nachfrage nicht«, hieraus leite sich eine rechtliche Verpflichtung zur Schaffung zusätzlicher Betreuungsangebote im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule ab, heißt es in der Verwaltungsvorlage. ver.di hingegen befürchtet, dass die Horte ab 2007 abgebaut werden. Eine Unterschriftenaktion gegen die mögliche Schließung von Horten läuft zur Zeit, initiiert unter anderm von ver.di Bielefeld.