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Holocaust-Überlebende liest in der Stadtbibliothek (16.02.2005)






Am Donnerstag, 17. Februar, liest die Zeitzeugin Jana Renée Friesová in der Zentralbibliothek. Friesová hat den Holocaust überlebt. Die 1927 in Böhmen Geborene wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort drängen sich 60.000 Gefangene in qualvoller Enge. Die Festungsstadt war im 18. Jahrhundert ursprünglich für 7.000 Menschen gebaut. Friesová überlebte gemeinsam mit ihrer Mutter. Sie begann nach dem Krieg eine akademische Karriere als Philosophin. Sie arbeitete auch in der Shoa Foundation mit. 1997 veröffentlichte sie ihre Autobiographie, die auch in deutscher Sprache mit dem Titel ›Festung meiner Jugend‹ erschienen ist. Friesová lebt heute in Prag.

An diesem Abend, zu dem die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und die Brücke/Most-Stiftung gemeinsam einladen, wird Friesová aus ihrer Autobiographie lesen, angefangen mit einer recht unbeschwerten Kindheit im nordöstlichen Böhmen bis hin zum grausamen Alltag in Theresienstadt. Für sie ist Theresienstadt auch Ausdruck ungebrochenen Überlebenswillens. In einem Akt der menschlichen und kulturellen Selbstbehauptung brachten die Häftlinge beispielsweise ein reiches Kulturleben hervor.


Lesung mit Jana Renée Friesová am Donnerstag, 17. Februar, 20 Uhr, Stadtbibliothek, Wilhelmstr.3, Vortragssaal in der 4. Etage. Eintritt frei

Das Buch ›Festung meiner Jugend‹ ist im Vitalis-Verlag erschienen, ISBN 3-89919-027-0, 17,40 Euro