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Streit um Seniorenanlage am Kesselbrink (27.04.2005)



Seit drei Jahren ist die Fläche neben dem Polizeihochhaus am Kesselbrink frei. Das Hallenbad wurde abgerissen, damals ohne Plan, wie es weiter gehen sollte. Mit dem Abriss wollten sich die Stadt und die BBF weitere Diskussionen ersparen, schließlich wollten etliche Bürger den Erhalt des Bades.

Nun gibt es eine neue mögliche Nutzungsmöglichkeit: Ein achtstöckiges Wohnhaus für Senioren. Die Meinungen sind geteilt, entschieden ist noch nichts. Nachdem aber der Bielefelder SPD-Landtagsabgeordnete Günter Garbrecht (SPD) Bedenken anmeldete, er fragte in der ›Neuen Westfälischen‹, ob Bielefeld-Mitte zum Alten-Ghetto gemacht werden solle, antwortet im Angelika Gemkow (CDU) – wie Garbrecht im Landtag und in der Enquete-Kommission für Zukunft der Pflege. Sie will, dass in Bielefeld »möglichst keine neuen Pflegeheimplätze gebaut werden müssen«. An Garbrechts Adresse richtete sie den Apell, mit »diesen Äußerungen vorsichtiger zu sein«.

Dabei ist sie offenbar der gleichen Meinung wie Garbrecht, auch wenn sie vorsichtiger formuliert: Die Zukunft der Pflege liegt weniger in zentralen Unterbringungen denn in der ambulanten Versorgung hilfebedürftiger Alter. »Wir brauchen im Stadtbezirk Mitte wohnortnahe altengerechte Wohn- und Hilfe-Angebote«, sagt sie. Womit die Frage, was denn nun am Kesselbrink gebaut wird, noch nicht beantwortet ist. Schließlich ist dort kein Altersheim geplant, sondern eine seniorengerechte Wohnanlage.