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Wer kandidiert direkt? (17.08.2005)



Die Bundestagswahl am 18. September wird auch in Bielefeld entschieden. Das Stadtgebiet bildet zusammen mit Werther den Wahlkreis 133. Hier sind alle Parteien über die Zweitstimme wählbar. Sieben KandidatInnen wollen hingegen auch die Erststimme, sind also DirektkandidatInnen.

Am chancenlosesten dürften dabei Thorsten Zuckerstätter und Johannes Ziolkowski sein. Zuckerstätter tritt für die Partei Bibeltreuer Christen an, die so sicher wie das Amen in der Kirche unter einem Prozent landen wird. Ziolkowski hingegen macht sich als Einzelbewerber auf den Weg nach Berlin – schon jetzt kann man sagen: vergeblich.

Um die Wurst geht es für Rainer Wend von der SPD. Er hat 2002 den Wahlkreis souverän und mit Abstand gewonnen. Bei der aktuellen Wahl ist er nicht über einen Listenplatz abgesichert. Sollte die SPD am 18. September rund 30 Prozent der Zweitstimmen erhalten, wäre er draußen. Der Wirtschaftsexperte und Rechtsanwalt muss sich dabei vorallem gegen Lena Strothmann durchsetzen. Die ist in der laufenden Legislaturperiode für die CDU in den Bundestag nachgerückt. Die gelernte Damenschneidemeisterin ist erst seit 1997 in der CDU, und hat seitdem eine beachtliche Karriere hingelegt. Seit Mai 2005 ist sie auch stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU Bielefeld. Bereits seit 1998 ist sie Präsidentin der Handwerkskammer OWL.

Gut abgesichert über einen Listenplatz ist Britta Haßelmann. Sie kandidiert für die Grünen direkt im Wahlkreis. Das Bielefelder Urgestein kommt aus den sozialen Bewegungen, vor allem der ›Bielefelder Selbsthilfe‹ (BIS), einem Verein, aus dem heute unter anderem das Gebrauchtwarenkaufhaus ›Brings & Kauf‹ hervorgegangen ist. Die diplomierte Sozialarbeiterin war zunächst lokal für die Grünen aktiv, gehörte dem Stadtrat an. Seit Juni 2000 ist sie Landesvorsitzende der NRW Grünen.

Brigitte Stelze kommt ebenfalls aus sozialen Bewegungen. Seit Jahren ist sie in den Gewerkschaften aktiv, zunächst in der ÖTV – deren Vorsitzende im Bezirk Bielefeld/Gütersloh sie war – heute in ver.di. Seit vier Jahren leitet das ›Bunte Haus‹, eine Weiterbildungseinrichtung von ver.di in Sennestadt. Sie ist von der Linken Liste.PDS einstimmig zur Direktkandidatin für Bielefeld gewählt worden.

Schließlich tritt in Bielefeld noch Bodo Ungerechts für die FDP direkt an. Der Biomechaniker kümmert sich beruflich vor allem um das Schwimmen von Menschen und anderen Wirbeltieren. Auf der Landesliste ist er auf Platz 44 und wird damit den Bundestag bei dieser Wahl nicht erreichen.


Weitere Informationen auf den Seiten der KandidatInnen: www.rainer-wend.de www.lena-strothmann.de www.gruene-nrw.de/Hasselmann__Britta.7714.0.html