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Kritik an Lieferservice (09.11.2005)



Die Regionalgruppe Gütersloh des Arbeitslosenhilfeforums Deutschland prangert den »Missbrauch« von Ein-Euro-Jobbern an. Konkret nimmt die Gruppe Bezug auf eine Neuerung in der Marktkauf-Filiale an der Franz-List-Straße in Bielefeld: Dort werden seit Anfang des Monats auf Wunsch Waren nach Hause gebracht – oder aber es kann gleich telefonisch der Einkauf geordert werden. Der Bestell- und Lieferservice wird von der GAB (Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung) in Kooperation mit dem Marktkauf durchgeführt.

Ziel der Ein-Euro-Jobs seien satzungsgemäß Aufgaben, die im öffentlichen Interesse sind, erklärt das Arbeitslosenhilfeforum. Zudem müsse es sich um gemeinnützige Tätigkeiten handeln, die zusätzlich zu regulären Arbeitsverhältnissen entstehen. Bei dem Bring-Service im Marktkauf handele sich sich daher um »Missbrauch billiger Arbeitskräfte durch privatwirtschaftliche Nutzung, die sich nur das Mäntelchen eines öffentlichen Interesse umhängt«, kritisiert das Forum. Der umsatzstarke Marktkauf-Konzern könnte ohne weiteres eine reguläre Arbeitskraft für die häusliche Anlieferung von Waren einstellen, heißt es weiter.

Der missbräuchliche Einsatz von Ein-Euro-Kräften verhindere die Einrichtung eines solchen Arbeitsplatzes und verschaffe außerdem einen unlauteren Vorteil gegenüber anderen Verkaufsstellen, die solch einen Lieferservice nicht anbieten.

Für die Gruppe aus Gütersloh handelt es sich um einen Präzedenzfall. Wenn der Schule mache, »würden in Zukunft immer mehr Aufgaben regulären Arbeitsverhältnissen entzogen und Billigjobbern anvertraut«.


Das Arbeitslosenhilfeforum Deutschland e.V. im Netz: www.ahfd.org