Webwecker Bielefeld: hauskauf01

Noch schnell ein Haus kaufen (14.12.2005)



Das Aus für die Eigenheimzulage zum 1. Januar 2006 ist beschlossene Sache. Wer eine Wohnung kaufen oder ein Haus bauen will, muss unter Umständen seine Finanzierung neu planen. Angehende Eigentümer, die noch bis Ende des Jahres einen Kaufvertrag unterschreiben oder einen Bauantrag stellen, kommen zwar noch kurz vor Toresschluss acht Jahre lang in den Genuss der staatlichen Förderung.

Anspruchsberechtigt sei nur, wer über ein positives Einkommen bis 70.000 Euro (Ledige) oder bis 140.000 Euro (Ehepaar) verfügt. Diese Beträge gelten für das Jahr, in dem das Eigentum erworben beziehungsweise fertig gestellt wird, und für das Jahr davor. Generell macht die Eigenheimzulage aber nur einen Bruchteil der Kaufsumme aus. Bisher konnten Häuslebauer jährlich einen Fördergrundbetrag von maximal 1.250 Euro einstreichen. Pro Kind erhöhte sich der Anspruch um 800 Euro. Gezahlt wurde die Zulage nur für selbst genutzten, aber nicht für vermieteten Wohnraum. Wer bereits eine Förderung erhält, bekommt sie auch weiterhin.

Wer fest entschlossen ist, noch in diesem Jahr eine Immobilie zu kaufen, müsste eigentlich noch bis Silvester einziehen. Sonst ist die Förderung fürs erste Jahr futsch. Dann werden nur sieben statt acht Jahre gezahlt. In vielen Fällen kann man aber vereinbaren, dass man jetzt abschließt, aber erst im nächsten Jahr Eigentümer wird und ins neue Domizil einzieht.

Beim Immobilienkauf ist der Preisvergleich auch künftig das A und O. Experten glauben zudem, dass der Wegfall der Eigenheimzulage dem Immobilienmarkt sinkende Preise beschert. Eine geringere Kaufsumme fängt die wegbrechende Förderung für viele Eigenheimerwerber möglicherweise wieder auf.

20 Prozent eigene Mittel sind das Minimum, das Eigenheimbesitzer in spe investieren sollten. Finanziell sicherer ist ein Einstieg mit 30 oder gar 40 Prozent Eigenkapital. Je höher die eigenen Mittel, desto geringer ist die Kreditsumme samt Zinsen, die man über lange Jahre zurückzahlen muss.

Zurzeit werden noch Hypothekendarlehen mit niedrigen Zinsraten angeboten. Doch die Kreditinstitute ziehen ihre Sätze zurzeit wieder an. Ein günstiger Zinssatz allein ist auch kein Garant für eine günstige Finanzierung. Um möglichst alle Fäden selbst in der Hand zu halten, sollten Eigenheimerwerber drei Grundregeln beachten: eine möglichst lange Laufzeit des Kreditvertrags, flexible Tilgungsraten und Sondertilgungen von fünf Prozent pro Jahr. Angesichts der niedrigen Zinsen sind lange Laufzeiten von 15 oder 20 Jahren günstiger als Laufzeiten von fünf oder zehn Jahren. Außerdem setzt bei einem festverzinslichen Darlehen nach zehn Jahren eine Flexibilisierung ein. Dann kann das restliche Darlehen vorzeitig gekündigt und – wenn Kapital vorhanden – zurückgezahlt werden. Wer es sich leisten kann, sollte die Kreditraten zudem mit mindestens zwei Prozent tilgen.

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau vergibt zinsgünstige Kredite. Diese Darlehen sind mindestens ein Jahr tilgungsfrei. Die Mittel müssen durch die Bank des Immobilienkäufers beantragt werden. Darüber hinaus gibt es auch öffentliche Förderprogramme in den einzelnen Bundesländern. Genauere Informationen zu den jeweiligen Fördermöglichkeiten und Anspruchsvoraussetzungen erhalten Interessenten bei den Gemeinde- und Kreisverwaltungen oder direkt bei der zuständigen Kreditbank. Eigenheimerwerber sollten sich jedoch frühzeitig über ihre Förderaussichten informieren und rasch einen Antrag stellen, bevor mögliche Fördertöpfe leer sind.


Die Verbraucherzentrale NRW bietet eine Baufinanzierungsberatung der in der Bielefelder Beratungsstelle. Im persönlichen Beratungsgespräch kommen konkrete Finanzierungsangebote auf den Prüfstand und werden geldsparende Korrekturen aufgezeigt. Kosten für anderthalb Stunden: 140 Euro.
Terminvergabe unter Tel: (0521) 6 69 36 oder unter bielefeld@vz-nrw.de.