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Reflexive Schleifen über den Faschismus (Teil 3)



»Noch bevor das erste Kleingruppeninterview stattfand, konstruierten wir erwartete Antworten, so dass wir uns erlaubten, seine Antworten als ›richtig‹ oder ›falsch‹ zu bewerten«, heißt es auf einer der Ausstellungstafeln. Klüger sein wollen als der Befragte, sich dies bewusst zu machen und zu hinterfragen gehörte mit zum Lern- und Forschungsprozess. Wer kennt das nicht: In eine Stadt zu reisen, die man schon kennt, obwohl man noch physikalisch noch nie da war. Ein festes Bild zu haben, weil Freunde und Medien bereits über Sehenswürdigkeiten, Schmutz und Kriminalität berichtet haben. Dann trotzdem bei ›Null‹ anzufangen, also zu simulieren, man wisse gar nichts, ist nicht einfach.

Das Projekt arbeitete so immer wieder reflexive Schleifen ein. In diesen wurden die Frageformen neu bestimmt, wurde Sobolewicz in seinen verschiedenen Rollen gesehen. Für die Teilnehmer hat es sich gelohnt: Mehr Offenheit und neue Zugänge zum Thema haben sich für sie erschlossen. Und einige haben auch Fragen und vorläufige Antworten gefunden, was ihnen das Thema, die Geschichte, die Person Sobolewicz und nicht zuletzt das eigene Ich darin bedeutet.


Die Ausstellung ist noch bis zum 9. März in der Bibliothek der Universität (Ebene C1) zu sehen. Zu der Ausstellung ist ein Reader erschienen. Die Projektgruppe plant, die Ausstellung anschließend im Oberstufenkolleg zu zeigen. Die Ausstellung soll danach wandern, wer sie oder den Reader anfordern will, kann sich mit Andreas Mischok, fon 0521. 8016111 oder Ute Sauer, fon 0521. 84445 in Verbindung setzen. Beide geben auch weitere Auskünfte zu der Ausstellung. Dazu gehören auch Projekttage während der Ausstellung, die für interessierte Gruppen und Schulklassen angeboten werden.

Ein Bericht zum Folgeprojekt mit Zofia Posmysz finden Sie hier