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McDonald's zahlt Vertragsstrafe (06.07.2005)






»Natürliche« Emulgatoren? Nix da. Der Fast Food-Konzern McDonald's muss wegen verbrauchertäuschender Werbung 10.000 Euro Vertragsstrafe an Foodwatch zahlen, hat die Verbraucherschutz-Organisation Ende Juni mitgeteilt.

Ende März hatte McDonald's eine strafbewehrte Unterlassungsverpflichtung gegenüber Foodwatch abgegeben. Der Konzern verpflichtete sich, die Burger-Brötchen nicht mehr damit zu bewerben, dass »natürliche Backhilfsstoffe« zum Einsatz kämen. Foodwatch hatte nachgewiesen, dass die werbliche Verwendung des Begriffs »natürlich« im Zusammenhang mit Emulgatoren nach deutschem Lebensmittelrecht verboten ist. Diese setzt McDonald's in seinen Hamburger-Brötchen als Backhilfsstoffe ein. Das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« verbuchte diesen Vorgang als »Teilsieg« von Foodwatch im »Burgerkrieg« mit McDonald's.

Wie Foodwatch nach eigenen Angaben jedoch im weiteren Verlauf entdeckte, verwendete das Unternehmen die beanstandete Formulierung teilweise nach wie vor im Internet. McDonald's habe deshalb am Ende April eine weitere Unterlassungsverpflichtung unterschrieben und die Zahlung der vereinbarten Vertragsstrafe von 10.000 Euro an Foodwatch bestätigt. Gleichzeitig habe der Konzern Selbstanzeige bei der Münchner Lebensmittelüberwachung erstattet , um einer Strafanzeige von Foodwatch zuvorzukommen.


»zu detailliert und umfangreich«

Der Vorfall beeinflusste auch die Informationspolitik des Unternehmens, sagt Foodwatch. Unter »info@mcdonalds.de« ist per eMail eine vollständige Liste aller Zusatzstoffe anzufordern, die McDonald's in den Standardprodukten verwendet. Bislang hatte Foodwatch vergeblich Angaben über die bei der Herstellung von Brötchen verwendeten Zusatzstoffe angefordert. Allerdings veröffentlicht der Konzern die Zusatzstoffliste nach wie vor nicht auf seiner Homepage bzw. im Internet. Die Begründung: »Die Informationen sind zu detailliert und umfangreich«. Obwohl sich McDonald's in der Werbung gegenüber seinen Kunden besonders offen gibt. Seit kurzem wirbt der Fast Food-Riese mit so genannten »Qualitäts-Scouts«, die unter anderem zitiert werden mit: »Es hat mich sehr überzeugt, mit welcher Transparenz McDonald's hier die Besucher in sein Unternehmen einweiht.« Konkurrent Burger King veröffentlicht übrigens im Internet unter »Hinweis für Allergiker« die in den Produkten verwendeten Zusatzstoffe, auch die in den Brötchen eingesetzten Emulgatoren.

Dass McDonald's Emulgatoren bei der Herstellung der Hamburger-Brötchen verwendet, sei Foodwatch seit 2003 bekannt. Die Fast Food-Kette habe damals in einer groß angelegten Werbekampagne damit geworben, dass die Hamburger-Brötchen »aus nichts anderem als Weizen, Hefe, Wasser und einer Spur von Salz und Zucker« gebacken würden. Foodwatch habe nachweisen können, dass Emulgatoren wie E471 und E471e eingesetzt würden. Die Werbung kam nach Meinung von Foodwatch einer groben Verbrauchertäuschung gleich. Der Konzern habe auf diese Kritik hin mit dem lapidaren Hinweis geantwortet, dass Backmittel beim »Verbraucher bekannt und akzeptiert« seien. Als Foodwatch damit in die Medien ging, habe McDonald's die millionenschwere Werbekampagne gestoppt.


Quelle: www.naturkost.de
Weitere Informationen auf www.foodwatch.de


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